Veröffentlicht am 03.02.2024


Exkursion durch die Geschichte des Geldes


Ausflug der Sektion Dresden ins Münzkabinett im Residenzschloss Dresden.


Am 17. Dezember besuchten wir, die Sektion Dresden der Atlas Initiative und einige Gäste, das Residenzschloss in Dresden. Auf dem Weg zum eigentlichen Ziel, dem Münzkabinett, hatten wir Gelegenheit auch weitere Ausstellungsräume im Schloss kennenzulernen. Neben dem Kurschwert von Friedrich dem Streitbaren, der die Kurwürde für die Wettiner erlangte1 oder Waffen der Kurfürstlichen Leibgarde konnten wir die Hauswehr Martin Luthers, die Kleider Kurfürst Moritz’ oder Werkzeuge, Spiele und Möbel von Kurfürst August entdecken. Auf dem Weg zum Münzkabinett konnten wir weitere Räume, wie den Langen Gang mit einer Gewehrsammlung, den kleinen Ballsaal und den Silberwaffensaal bestaunen.

In den Räumen des Münzkabinetts angelangt, wurden wir zunächst mit dem Silberbergbau, der Quelle des Reichtums Sachsens. vertraut gemacht. Wir erfuhren, dass zwischen 1540 und 1870 mehr als 2700 Tonnen des Edelmetalls im Erzgebirge gefördert und zuBrakteaten, Groschen und Talern ausgeprägt wurden. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass in der Ausstellung auch einer der ersten Taler aus dem Jahr 1520 zu sehen ist. Als „Joachimsthaler“ nach St. Jaochimsthal im böhmischen Erzgebirge in der heutigen Tschechei benannt, fand diese Münze über Jahrhunderte Anerkennung und Verbreitung im deutschsprachigen Raum und in Europa. Der Name der heute geläufigste Währung „Dollar“ stammt übrigens vom Wort „Taler“ ab.

Im nächsten Raum des Münzkabinetts verließen wir unsere Heimat und gingen auf Zeitreise in anderen Regionen. Die Reise beginnt mit einer Stater-Münze aus Lydien um 600 v. Chr., welche aus Elektron, einer Gold-Silber-Legierung bestand und von König Alyattes herausgegeben worden ist. Es folgen griechische Drachmen und römische Münzen. Dabei erfuhren wir, dass die Römer erstmals ihre Herrscher - also lebende Personen - auf Münzen darstellten und damit eine Tradition begründeten, die bis heute andauert. Schließlich konnten wir auch eine der größten Münzen der Sammlung sehen. Eine Münze zu 100 Dukaten, welche anlässlich des Sieges bei Chocim über die Osmanen von König Sigismund III. von Polen 1621 geprägt worden ist.

So lange es Geld gibt, gibt es auch die Versuchung Geld zu fälschen. Seit es Papiergeld gibt, scheint dies vergleichsweise einfach zu sein, wie die ausgestellten falschen Geldscheine zeigen. Dazu gehört auch eine falsche Pfund-Banknote, welche im Konzentrationslager Sachsenhausen im Rahmen der „Aktion Bernhard“ gedruckt wurde. Im benachbarten Raum sind zudem auch gefälschte Münzen sowie Waagen und andere Hilfsmittel zur Prüfung der Echtheit von Münzen zu sehen. Ebenso fanden wir dort andere Formen des Geldes aus allen Teilen der Welt.

Neben den erwähnten Höhepunkten, sind in den Ausstellungsräumen über 3000 Objekte zu sehen, was dennoch etwa 1 % aller Objekte der Sammlung ausmacht. Einen Eindruck von der Ausstellung vermittelt auch ein virtueller Rundgang auf der Website des Münzkabinetts2.


von Karl-Heinz Böhm, Sektionsleiter Dresden

    

1 Derzeit findet eine Ausstellung in der Albrechtsburg Meißen zum 600. Jahrestag der Erlangung der Kurwürde statt.  https://www.albrechtsburg-meissen.de/de/veranstaltungen-ausstellungen/koenigsmacher/

    

2 https://muenzkabinett.skd.museum/ausstellungen/dauerausstellung/